Ach du verdammte Scheisse! Das kann doch jetzt echt nicht wahr sein. Da sitzen wir gerade mal eine halbe Stunde in unserem so eben abgeholten Mietwagen und dann kracht es schon. Die Worte des Mannes, der uns den Wagen übergeben hat, hallen, sich scheinbar 1000 Mal wiederholend, wie ein Echo im Auto umher: „Hm, ihr habt den Wagen für zwei Wochen und wollt keine Zusatzversicherung dafür abschließen? Uiuiui, das würde ich nie machen. Kann ganz schön teuer werden bei einem Unfall.“ Na wunderbar, ist der Kerl im Nebenberuf Hellseher?
Tief durchatmen, den ersten Schrecken beiseite schieben, abschnallen, aussteigen.

Dabei hatte doch alles so wunderbar begonnen und wir haben uns mächtig gefreut, endlich wieder unsere Rucksäcke zu packen, in den Flieger zu steigen und eine neue Reise anzutreten. Wohin es uns verschlagen hat? In den Norden von Großbritannien, nach Schottland. Aber lasst uns am besten am Anfang der Geschichte einsteigen, die vor zwei Tagen begann.

Schottlandreise – Die Planung

17 Tage standen uns zur Verfügung, wobei zwei davon für An- und Abreise drauf gingen. Gebucht haben wir im Vorhinein eigentlich nur Hin- und Rückflug, den Mietwagen und das erste Hotel.


 

Flüge nach Schottland

Aus Kostengründen ging unser Hinflug nach Glasgow und der Rückflug erfolgte von Edinburgh. Für die Flugsuche nutzen wir eigentlich fast immer die Website von Skyscanner. Wir sind mit Easyjet von Mailand Malpensa geflogen und haben dafür pro Person € 280,- gezahlt, mit einem zusätzlichen Gepäckstück. Geht noch ein ganz schönes Stück günstiger, wenn man flexibel ist. Flüge gibt es bereits um die € 90.


 

Mietwagen in Schottland

Für 15 Tage haben wir uns über die Plattform Billiger-Mietwagen einen Ford Fiesta bei Easirent gebucht. Die haben leider nicht direkt am Flughafen ihren Sitz, weshalb man sie kurz anrufen muss wenn man dort ist und wird dann vom Carpark 2 mit einem Shuttlebus abgeholt und zur 10 Minuten entfernten Verleihstation gebracht. Hat alles bestens und fix geklappt. Auch die Abgabe in Edinburgh hat ohne Probleme funktioniert und auch hier geht es mit einem Shuttlebus zum 5 Minuten entfernten Flughafen.
Der Mietwagen hat uns € 282,- gekostet. Vor Ort war dann noch eine Einwegmiete von 50 GBP (€ 60) zu bezahlen.

Wichtigster Hinweis zum Autofahren in Großbritannien: Keep left! Auf der Insel herrscht Linksverkehr und daran sollte man sich immer erinnern wenn man ins Auto steigt. Immer schön links bleiben, dann ist alles gut. Ab und zu findet man auch aufgemalte Pfeile auf der Fahrbahn die einem die Richtung vorgeben. Aber denkt immer daran: Keep left!

Unsere Route durch Schottland

Eine fixe Route gab es nie, nur Start- und Endpunkt waren bekannt, dazwischen war alles offen. Viele tolle Menschen haben uns auf unserer Facebookseite super Tipps gegeben, wo es ihnen besonders gut gefallen hat und wir haben alles gesammelt. Dazu kamen noch ein paar Orte die wir aus Reiseführern ausgegraben haben und natürlich die Vorschläge der Schotten vor Ort, die einem beim Frühstück noch die eine oder andere Empfehlung mit auf den Weg gaben.
Schlussendlich sah unsere Roadtrip durch Schottland, bei dem wir ganze 2108 Kilometer zurückgelegt haben, dann folgendermaßen aus.


Hier haben wir übernachtet: A) Glasgow // B) Arrochar // C) Oban // D) Ratagan // E) Dunvegan // F) Stuffin // G) Duirinish // H) Gairloch // I) Drumbeg // J) Thurso // K) Golspie // L) Drumnadrochit // M) Pitlochry // N) Edinburgh

Zeitverschiebung und Strom

Die Zeitverschiebung in Großbritannien beträgt zu uns (MEZ) eine Stunde, d.h. die Uhr muss um eine Stunden nach hinten verstellt werden. Vergesst nicht auch die Uhrzeit in eurer Kamera zu verstellen.
Stichwort Kamera, denn deren Akku muss irgendwann aufgeladen werden. Für die Steckdosen in Großbritannien braucht es einen Adapter. Wir ließen klugerweise den richtigen daheim, nahmen dafür zwei falsche und durften uns dann vor Ort noch einen kaufen. Damit euch und uns das nicht nochmal passiert, der Steckdosenadapter schafft Abhilfe
Zusätzlich haben wir noch eine kleine Steckerleiste dabei, damit man drei Geräte gleichzeitig mit Strom versorgen kann.

Bargeld und Kreditkarte

Geld abheben funktioniert ohne Probleme mit der EC-Karte (Bancomat). Auch unsere Visa Kreditkarten machten nie Probleme bei einer Zahlung. Bargeld sollte man aber immer dabei haben, vor allem wenn man ein Bed and Breakfast bezahlen muss. Nur bei den wenigsten bei denen wir waren, konnte man mit Kreditkarte bezahlen. Geldautomaten (ATMs) gibt es nicht gerade an jeder Ecke, alternativ kann man Versuchen bei einer Tankstelle Bargeld zu bekommen. Ein Überfall wäre die eine, nicht so ratsame, Methode. Die andere nennt sich Cashback. Einfach beim Kassierer fragen, ihr nennt ihm den Betrag, er bucht es von der Kreditkarte ab und gibt euch dann das Bargeld.

Navigation in Schottland

Da wir uns keine Sim Karte gekauft haben, setzten wir bei der Navigation auf die praktische App maps.me App. Das benötigte Kartenmaterial herunterladen und der Offlinenavigation steht nichts mehr im Wege. Kommt bei uns im Auto, zu Fuß in der Stadt und beim Wandern zum Einsatz.

Unterkünfte in Schottland

Die Bed and Breakfasts (kurz B&B) gehören einfach zu einer Schottlandreise dazu, wie das wechselhafte Wetter oder die haarigen Hochlandrinder. Wir waren jeden Tag in einem anderen, sind einfach spontan hingefahren und haben an der Tür nach einem freien Zimmer gefragt. Klappte so gut wie immer beim ersten Versuch und waren durch und durch zufrieden mit den Unterkünften. Und das Frühstück am Morgen ist der absolute Hammer. Full Scottish Breakfast muss man mögen, aber dann ist es ein genialer Start in den Tag, mit einem Teller voll: Bacon, Beans, Mushrooms, Tomaten, Potato Scones, Fried Eggs und Sauceges. Den Black Pudding (Blutwurst) haben wir allerdings nie runtergebracht. Haggis war dafür ein wahrer Gaumenschmaus. Lasst euch den auf keinen Fall entgehen. Die Zutatenliste liest sich zwar alles andere als lecker (gefüllter Schafsmagen mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett vom Schaf, Zwiebeln und Hafermehl und mit Pfeffer scharf gewürzt) aber es schmeckt einfach köstlich.
Durchschnittlich haben wir pro Nacht etwa 70 GBP (€ 83) für ein Doppelbettzimmer mit Frühstück bezahlt.

Wir haben unsere Unterkünfte in Schottland über booking.com* gebucht.


 

Erster Stopp: Glasgow

Die ersten beiden Nächte haben wir in der mit 600.000 Einwohnern größten Stadt Schottlands verbracht, in Glasgow. Vom Flughafen kommt man bequem mit dem Bus Nr. 500 (7,5 GBP / € 9) bis ins Zentrum.
Die Stadt scheint auf mindestens gleich vielen Hügeln erbaut zu sein wie Rom, jedenfalls mussten wir unseren Koffer über einige Steigungen ziehen, bis wir bei unserer Unterkunft waren.

Die Unterkunft in Glasgow

Zwei Nächte bleiben wir im McLays Guest House. Ein Zimmer im obersten Stockwerk mit großem Fenster und Blick auf die Stadt. Die Einrichtung ist zwar ein wenig in die Jahre gekommen, aber man hat Platz es ist sauber, die Betten sind gemütlich und WiFi läuft gut. Das Frühstück ist ebenfalls richtig gut. Genauso wie die Lage, in etwa 15 Minuten ist man zu Fuß im Zentrum und in fünf Minuten ist man in einer Straße voller Restaurants, Pubs und kleinen Läden.
Bezahlt haben wir pro Nacht 49,50 GBP (€ 59).

Sightseeing in Glasgow

Irgendwie hat es uns Glasgow nicht sonderlich angetan. Kann daran gelegen haben, dass es bitter kalt war und ständig ein nerviger Wind blies. Der Funke wollte einfach nicht überspringen, zumindest nicht in der kurzen Zeit in der wir dort waren.
Vieles kann man in der Stadt ganz gut zu Fuß ablaufen, wenn es mal etwas weiter gehen soll, dann gibt es auch eine Subway.

Buchanan Street – Die Einkaufsmeile der Stadt und drum herum

 

St. Mungo’s Cathedral und der Hauptfriedhof „Glasgow Necropolis“

 

Rund um das Glasgow Science Centre

Tja und dann waren die beiden Nächte um, wir wieder im Bus zum Flughafen, dort den Shuttelbus zum Autoverleiher organisiert, alle Zusatzversicherungen abgelehnt und kurze Zeit später ging unser Roadtrip durch Schottland los.
Bis wir, wie eingangs bereits erwähnt, nach nur 30 Minuten den Wagen abrupt am Straßenrand abstellen mussten, ziemlich erschrocken dasaßen und die Stimme des Autovermieters immer noch nachhallte: „Uiuiui, das kann ganz schön teuer werden ohne Zusatzversicherung“. Wie dieser Unfall für uns ausging, lest ihr hier »
 

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