Es war zumindest einen Versuch wert, ein kleines Experiment eben, gescheitert nach nur einer halben Stunde. Wir wollten das leidliche Thema Geld abheben, welches durch verdammten Spesen immer zusätzliche Kosten verursacht, einfach umgehen, in dem wir gar keines abheben. Sollte doch möglich sein, so dachten wir uns. Die sechs Tage in Kanada, in nur einer Stadt, das kann doch nicht so schwer sein.

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Tja, spätestens als wir die Straßenbahn benutzen wollten, war unser hehres Vorhaben nichts als Schall und Rauch und wir standen mit unseren Plastik-Geldkarten wie zwei Dödel an der Haltestelle und konnten damit nichts anfangen.
Unser Gepäck hat sich seit dem US-Roadtrip einfach mal fast verdoppelt, d.h. statt zusammen 32 kg hatten wir nun satte 60 kg zu schleppen und wir hatten natürlich überhaupt keine Lust, die Last bis in unsere Unterkunft zu schleppen. Aber wo eine Tür zu geht, öffnet sich bekanntlich eine andere. In unserem Falle war es der Busfahrer hinter uns, der wohl beobachtet hatte, wie uns förmlich Fragezeichen aus dem Kopf wuchsen. Wir erklärtem ihm die Misere in der wir steckten, er wies uns an, zur nächsten Straßenbahn zu gehen, dem dortigen Fahrer nochmal das selbe zu sagen und dass wir bis zum Bahnhof wollen um dort ein Ticket zu kaufen. Gesagt getan und wisst ihr was? Der Fahrer hat einfach mit den Schultern gezuckt, mit dem Kopf in den Fahrgastraum genickt und uns mitgenommen.
Irgendwann war es dann so weit, wir mussten umsteigen. Leider war hier weder der Bahnhof, noch ein Ticketautomat, an dem man mit Kreditkarte bezahlen konnte. Also blieb uns nichts übrig, als zum dritten Mal in Folge einem Straßenbahnfahrer unsere Bredouille zu erzählen. Der junge Mann am Steuer, sah uns an und meinte schlicht: „Springt rein, ich nehme euch mit. It’s not a big deal.“. Krass, wo sind wir denn hier gelandet?
Kurz darauf stehen wir vorm Hauseingang zu unserer AirBnB Unterkunft. Ein Griff in den Briefkasten zaubert einen Umschlag hervor, darauf steht Alex und darin ein Willkommensbrief und der Schlüssel zum Haus. Wir lieben Toronto schon jetzt. Bevor wir aber irgendwas machen, wird zuerst Geld abgehoben.

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Die Unterkunft
Fünf Nächte verbringen wir in einer AirBnB Unterkunft im Stadtteil Roncesvalles. Das Viertel hat uns auf Anhieb gefallen. Alternativ und bunt, viele kleine Läden, Bars und Restaurants.
Das Zimmer hat zwar kein Fenster, dafür eine Tapete mit Wald. Es ist super gemütlich und sauber. Dank vollausgestatteter Küche können wir uns selbst versorgen. Candace, die Gastgeberin, ist total freundlich und hilfsbereit. Man kommt einfach nicht umhin, sich hier wohl zu fühlen.
Die Wohnung ist etwas außerhalb vom Zentrum, die nächste Metro- und Straßenbahnstation ist allerdings nur 5 Gehminuten entfernt. WiFi läuft hervorragend.
Das alles für unfassbar günstige € 22 pro Nacht.

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Ausreise, Einreise und Visum
Die Ausreise aus den USA verlief ohne Probleme. Nachdem der Pass gescannt und mit dem Flugticket abgeglichen wurde, mussten wir noch durch den üblichen Security Check und das wars.
Bevor man überhaupt in Kanada einreisen darf, muss man ein elektronisches Visum beantragen. Kann man online auf dieser Seite machen, kostet 7 CAD (€ 4,75). und wurde sofort nach Beantragung ausgestellt.
Im Flieger mussten wir dann noch eine Immigration Card ausfüllen und die Beamtin am Schalter wollte die Aufenthaltsdauer und unsere Berufe wissen, bevor sie uns den Stempel für 90 Tage Aufenthalt in den Pass drückte.

Von A nach B kommen
Am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Straßenbahnen, Metro und Busse bringen einen in so ziemlich jeden Winkel der Stadt. Für 12 CAD (€ 8) gibt es einen Tagespass mit dem man alle Öffis nutzen kann. Samstag, Sonntag und an Feiertagen können zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder mit nur einem Pass die Verkehrsmittel nutzen.
Ansonsten kann man sich auch einzelne Tokens (Münzen) kaufen und die Fahrten damit bezahlen.

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Chinatown
Von der St. Patrick Station aus haben wir das Chinatown erkundet und was soll man sagen, es ist eines der besten Chinatowns das wir ausserhalb Chinas bisher gesehen haben. Es wimmelt nur so von Chinesen und chinesischen Schriftzeichen. In einer Bäckerei decken wir uns für den Tag mit Köstlichkeiten ein, die wir schon lange vermisst haben. Alles zu einem unschlagbaren Preis von 6 CAD (€ 4).

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Kensington Market
Vom Chinatown geht es fließend über zum Kensington Market. Ein Viertel mit eindeutigem Jamaica Einfluss. Buntes Treiben wohin man Blickt, Grafittis an den Wänden, kein Haus gleicht dem anderen und alles so gelassen und entspannt.

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CN Tower und Steamwhistle Brauerei
Der Fernsehturm sieht schon echt schick aus, ein Traum aus Beton. Rauf fahren wir nicht, damit haben wir schon vor längerer Zeit abgeschlossen, auf jedem Turm hochzufahren. Stattdessen gehen wir zur nahegelegenen Steamwhistle Brauerei und genehmigen uns erstmal ein Bier.

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Danach geht es noch zur Harbour Front von wo aus man den Blick auf den See genießen kann. Ob der schieren Größe, könnte man meinen, man hat das Meer vor sich.

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St. Lawrence Market
Als wir dort ankamen hatte das Marktgebäude seine Tore leider schon geschlossen. Macht nichts, auch in dem Viertel gibt es einiges zu sehen, z.B. das wunderbare Gooderham Building.

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Im dortigen Metro Supermarkt haben wir noch unsere Einkäufe für ein Festmahl erledigt und als wir nach 45 Minuten mit der Straßenbahn vor der AirBnB Unterkunft ausgestiegen sind, mussten wir feststellen, wir haben die volle Tüte an der Selbstservice Kasse stehen lassen. Grandios! Nummer vom Supermarkt gesucht, vom Handy aus telefonieren klappte nicht, Münztelefon schluckt Geld und geht auch nicht.
Tipp: Mit Google Hangouts kann man in den USA und Kanada kostenlos telefonieren. Damit hat es geklappt und wir konnten am nächsten Tag unsere Einkäufe abholen.

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Toronto Pro Supershow
Nichts gegen Museen und schon gar nicht gegen alte Gebäude oder sonstige Attraktionen, sehen wir uns gerne an. Aber manchmal, da muss man auch mal was anderes wagen. Und so kam es, dass wir uns für 20 CAD (€ 13,50) pro Person Tickets für die Bodybuildermesse „Toronto Pro Supershow“ besorgten und einen Tag zwischen Muskelbergen und Solariumbräune verbrachten. Männer die ihre Körper bis in die kleinste Faser definiert haben, Frauen die es ebenso taten und genausogut als Männer durchgehen könnten, waren hier zu bestaunen. Wir probierten uns durch Shakes und Proteinriegel die alles andere als gut schmeckten, machten Fotos mit Stars die wir nicht kannten und waren einfach nur fasziniert von dieser Show.

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The Distillery District
Der Denkmalgeschütze Bezirk auf dem Gelände einer ehemaligen Brennerei, umfasst eine Reihe an Bars, Restaurants, Gallerien und Geschäfte und lädt zum Rumschlendern ein.

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High Park
Der große Park befindet sich ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Ein Zoo, mehrere Seen und Teiche und jede Menge Grünfläche kann hier erkundet werden.

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Canada, O Canada
Das war Liebe auf den ersten Blick. Toronto sprang uns bereits beim Anflug sofort ins Auge und kaum hatten wir Boden unter den Füßen, war es unmöglich die Stadt und die freundlichen Menschen nicht zu mögen. Die vielen bunten Viertel, unsere gemütliche Unterkunft und so vieles noch nicht gesehen. Hätten wir nicht bereits ein Weiterflugticket, wir müssten glatt verlängern. So bleibt uns nichts übrig, als unsere schier katastrophale Masse an Gepäck in unsere Rucksäcke und den Koffer zu stopfen und nach sechs wundervollen Tagen diese coole Stadt zu verlassen.
Unsere Gastgeberin verabschiedet uns und gibt uns noch einen Tipp für das nächste Land mit, unbedingt einen Hot Dog dort essen, das sind die besten der Welt. Alles klar, wenn wir dort nicht erfrieren, dann machen wir das.

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