Islands Ringstraße – 1400 km um die Vulkaninsel

Da hätten wir doch beinahe das Frühstück verschlafen, fix und fertig vom Flug und die Sightseeingtour rund um den Golden Circle haben uns geschafft. In aller letzter Sekunde hechten wir zum Buffet und schlagen uns die Bäuche voll, das ein oder andere Scheibchen Wurst wird noch für später eingepackt. Heute geht es ab auf die Ringstraße, wir wollen mit dem kleinen Hyundai i10 einmal rund um Island. Rund 1400 km liegen vor uns, bis wir in Reykjavík den Roadtrip beenden werden. Jeden 2. oder 3. Tag haben wir eine Unterkunft gebuchte, dazwischen werden wir schon irgendwie zurecht kommen.

Seljalandsfoss Wasserfall
Der Tag beginnt bereits mit einem Highlight-Wasserfall, dem Seljalandsfoss. Der sieht einfach von jeder Seite genial aus, man kann sogar über einen Weg hinten am Wasserfall vorbei gehen. Fotografieren ist dafür umso anstrengender, die Wassergischt zwingt zum Dauerwischen.

Geht man den Wiesenweg noch etwa 500 Meter weiter, befindet sich in einer halboffenen Höhle der Gljúfurárfoss Wasserfall. Ein Stück davor kann man einen Pfad hochgehen und auf den Wasserfall runterschauen.

Wer immer noch nicht genug hat, der kann noch weiter raufgehen um sich den Seljalandsfoss von oben anzusehen.

Eines ist jetzt schon sicher, die Wasserfälle auf Island sind einfach der Hammer und auch sonst kann uns die karge Landschaft überzeugen. Es geht vorbei an Weiden, Bergen und Gleschtern und immer wieder Vulkangestein. Surreal und teilweise unwirklich sieht es hier aus.

Ein Schild weist uns darauf hin, dass wir gerade vor dem berühmt berüchtigten Eyjafjallajokull Vulkan stehen. Der legte 2010 einen Großteil des Flugverkehrs, über mehrere Tage, in Europa lahm.

Verlassene Häuser, die in einen Felsen gebaut wurden.

Skógafoss
Der nächste Wasserfall lässt nicht lange auf sich warten und so kommen wir dieses Mal am Skógafoss vorbei, den man keinesfalls auslassen sollte (das Titelbild zeigt ebenfalls den Skógafoss).

Rechts führt ein Weg neben dem Wasserfall hoch, dort wird man nicht nur mit einer tollen Aussicht belohnt, sondern es geht auch ein Pfad am Fluss entlang, den man unbedingt ein Stück gehen sollte. Die Landschaft ist einfach wundervoll.

Mýrdalsjökull
Wir lassen den Skógafoss hinter uns und als wir ein Schild am Straßenrand sehen, das auf irgendeine Sehenswürdigkeit hinweist, zweigen wir einfach ab und folgen der Straße. Vom Parkplatz aus läuft man noch ein Stück und sieht dann plötzlich die riesige Gletscherzunge der Mýrdalsjökull in dem See davor enden. Wir klettern ein Stück hoch und sind vollkommen fasziniert von dem Anblick. Schwarzer Sand auf weißem Eis, Eisschollen im Wasser, wir schmelzen dahin.

Die Unterkunft
Das Tagesziel für heute ist die Ortschaft Vík í Mýrdal und weil wir bereits erfahrene Autoschläfer sind, setzen wir unsere Expertise auch auf Island ein und verbringen diese Nacht auf dem Parkplatz der Tankstelle in Vík.
Gekocht wird heute im Freien. Beim Campingplatz in der Nähe, suchen wir noch die Toilette auf, die Tankstelle schließt leider bereits am Abend.
Kostenpunkt für die spartanische Unterkunft 0 ISK.

Tipp: Am Parkplatz vor dem Icelandair Hotel kann man deren WiFi kostenloses nutzen.

Gerade mal zwei Tage auf Island und schon haben wir ein Feuerwerk an Naturschönheiten gesehen. Wenn das so weiter geht, dann kann das kleine Land noch zu einem ganz großen Highlight unserer Weltreise werden.
Wir schlüpfen in unsere Walmart Schlafsäcke, schmeissen ein paar M&M’s Brezel ein, lassen die Heizung nochmal laufen und versuchen in dem Zwergenauto eine halbwegs gute Liegeposition zu finden. Hätten wir morgen etwas zu verschlafen, hier gelingt es uns sicherlich nicht.