Christchurch – Re:Start

Einatmen, ausatmen, einatmen, ganz tief inhalieren und sofort noch einen Zug. Was für ein Wahnsinn. Nach fast sechs Monaten in Asien sind wir um 6:30 Uhr morgens in Christchurch gelandet. Und nun stehen vor dem Flughafengebäude und atmen frischeste, unverbrauchte Luft ein. Einem Chinese müsste hier regelrecht die Lunge explodieren oder kollabieren, wenn er zum ersten Mal keinen smogverseuchten Sauerstoff einatmen.
Was für eine Wohltat, einfach nur saubere Luft einzuatmen und diese Ruhe. Kein Mensch ist auf der Straße, keine ständig hupenden Fahrzeuge und nervtötender Scooterlärm. Was für ein Kontrastprogramm.
Neuseeland also, wieder. Vor drei Jahren waren wir bereits hier und von hier in Christchurch haben wir das Land damals verlassen. Nun kehren wir wieder hierher zurück um Süd- und Nordinsel erneut zu erkunden. Das letzte Mal waren es knapp vier Wochen, dieses Mal geben wir uns 2 Monate Zeit.

 

Ausreise, Einreise und Visum
Bei der Ausreise aus Bali war es wiedermal soweit, der Mann am CheckIn Schalter wollte unser Weiterflugticket, raus aus Neuseeland, sehen. Damit hatten wir gerechnet, aber da wir noch nicht wussten wann wir das Land genau verlassen werden, haben wir uns ein Ticket bei FlyOnward.com gemietet. Soll heißen, für 9,99 $ pro Person kann man bei diesem Dienst ein echtes Flugticket bekommen, welches 24 Stunden gültig ist, danach wird es automatisch storniert. Hat für uns bestens funktioniert, am CheckIn wurden die Daten überprüft und wir konnten ohne Probleme unsere Boardingpässe entgegen nehmen und durch die Immigration gehen. Nach einer Zwischenlandung in Melbourn und nach insgesamt fast 10 Stunden sind wir dann in Christchurch angekommen.
Kurze Frage was wir Vorhaben, wie lange und wo es hingeht, Pässe werden gescannt und dann bekommen wir den Stempel für 3 Monate Aufenthalt. Danach geht es weiter zur nächsten Kontrolle, bei der wir mit einem Beamten den vorher ausgefüllten Zettel durchgehen, welche Lebensmittel wir dabei haben. Sollte man peinlichst genau angeben, sonst kann es teuer werden. Bei uns war alles ok und endlich waren wir durch mit dem Prozedere.
Zu guter letzt haben wir noch für jeden von uns eine SIM Karte von Spark gekauft.

Der Autokauf
Als wir mit dem Bus in der Stadt ankamen, gab es zwei Möglichkeiten:
1. auf ins Hostel und sich ausschlafen
2. auf zum Backpackers Car Market und sich nach einem Fahrzeug umsehen

Schlaftrunken wie wir nun mal waren, haben wir uns für die zweite Variante entschieden, sind zum Car Market und waren natürlich viel zu früh da und somit die ersten und einzigen.
Nachdem der Laden endlich geöffnet wurde, trudelten die ersten Autos ein. Die Auswahl war recht übersichtlich und wir scheinbar die einzigen Käufer für heute.
Um es kurz zu machen, denn so war die ganze Geschichte auch, drei Probefahrten und etwas Verhandeln später hatten wir ein Auto! Ein Nissan Serena wird ab nun unser fahrbarere Untersatz und Schlafstätte für die nächsten Monate sein. Er ist zwar nicht mehr der frischeste, aber er ist unser. Campingutensilien sind schon vorhanden, somit kann die Reise fast losgehen.
Da ein Reifen schon so gut wie durch war, ließen wir den noch wechseln und im Second Hand Laden haben wir uns Handtücher besorgt.

Somit hatten wir also zwei neue SIM Karten, Second Hand Handtücher und ein keine Ahnung aus wievielter Hand Auto.
Das alles innerhalb von 3 Stunden nach Ankunft. Nun war es aber definitiv Zeit sich auf’s Ohr zu hauen.

 

Die Unterkunft
Zwei Nächte haben wir im Urbanz Hostel, mitten in Christchurch verbracht. Ein Zimmer mit Stockbett und Gemeinschaftsbad stand uns zur Verfügung, die Toiletten waren leider nicht gerade sauber.
Die Nacht hat uns 51 NZD (€ 30,30) gekostet, inkl. Frühstück. WiFi muss man extra zahlen.

 

Re:Start
Das Erdbeben von 2011 hat Christchurch übel mitgenommen und noch immer ist ein Großteil der Stadt von der Katastrophe gekennzeichnet. Verlassene Häuser, Wände die von Containern gestützt werden, kaputte Gebäude die von Rissen durchzogen sind, viele leere Flächen an denen damals Wohnungen oder Shops standen und die nun als Parkplatz verwendet werden. Aber wir konnten bereits einen Unterschied feststellen, vor drei Jahren als wir hier waren, da war Christchurch in einem viel desolaterem Zustand als jetzt. Der Wiederaufbau geht langsam, aber es tut sich was.

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Kunst an Hauswänden
Um der Tristheit der Zerstörung etwas entgegen zu setzten, wurde Christchurch mit wirklich ansehnlichen Grafittis etwas Farbe und Leichtigkeit zurückgegeben.

 

Botanischer Garten
Kann man bequem zu Fuß von der Stadt erreichen und ist eine schöne Grünanlage.

 

Lasst das Camperleben beginnen
Bevor es uns ins Inland verschlug, blieben wir noch einen Tag in Christchurch, haben dort Vorräte beim Pak’n Save gekauft und übernachteten zum ersten Mal in unserem Campervan und es schläft sich echt prächtig darin. Wenn das so weiter geht, dann müssen wir uns noch überlegen, wie wir dieses Gefährt bis zu uns nach Hause bekommen. Liegt sich um Welten besser als auf dem Ikea Dingens.

Der Campingplatz
Im Amber Park Christchurch verloren wir unsere Camperjungfreulichkeit und was soll man sagen, hat gar nicht weh getan, war sogar sehr gut. Gemütliche Anlage mit kleiner Küche, sauberen Bad und Toiletten. Zur Einstimmung auf die bevorstehende Zeit sehr gut.
Kostenpunkt für die Nacht 44 NZD (€ 27).