Also der junge Typ neben uns sieht überhaupt nicht gut aus, der scheint kurz davor zu sein, sein Frühstück nochmal rückwärts zu rekapitulieren. Seine Begleitung hat ihm schon mal einen Beutel zurecht gelegt, na hoffentlich müssen wir das nahende Desaster nicht miterleben. Den Rest der Gäste scheint es soweit ganz gut zu gehen an Board der Compass Cruises, keine weiteren Seekranken in Sicht. Wenn man bedenkt, dass dieser lahme Kutter ganze 2 1/2 Stunden benötigt bis er am Ziel ist, dann möchte man dem bleichen Kerl glatt bemitleiden. Wir stöhnen derweil unter der sengenden Sonne und verziehen uns unter Deck, der Kahn fährt echt so langsam, ein Wunder dass wir überhaupt noch ankamen.

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Voll ausgerüstet mit Schnorchelmaske und Schwimmflossen hüpfen wir ins wohl temperierte 27° C warme Wasser und werfen zum ersten Mal einen Blick auf die farbenprächtigen Korallen. Wir schnorcheln umher, schwimmen den Fischen nach und als wir zurück auf dem Schiff sind, waren wir irgendwie ernüchtert. So doll finden wir das Great Barrier Reef doch nicht. Da hatten wir eine andere Vorstellung von den Dokus und Fotos die man so in seinem Leben bereits davon gesehen hat.

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Wie dem auch sei, es wurde zum Mittagessen gerufen es gab Wurst und Burger, nichts aufregendes aber solide Sattmacher. Nachschlag gab es mehr als genug, da konnte man sich noch eine Lunchbox für danach füllen. Dann wurde zum Boomnetting gerufen. Freiwillige durften sich in ein Seil werfen das hinterm Boot hergezogen wurde. Wer sich nicht halten konnte schied aus, die letzten Überlebenden bekamen Alkohol.

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Als das Boomnetting Spektakel zu Ende ist, setzten wir uns in das Glasbodenboot und machen diese Extratour mit. Da uns der Kutter mittlerweile an eine andere Stelle im Great Barrier Reef gebracht hatte, sah die Unterwasserwelt nun ganz anders aus. In allen Formen und Farben leuchteten die Korallen vom Meeresboden und nach den 15 Minuten im Glasbodenboot, griffen wir sofort zu unserem Schnorchelzeug und tauchten ab um uns das einmalige Riff genauer zu betrachten. Fische und Korallen en masse, so stellt man sich das vor, ein wirklich wunderbarer Anblick.

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Glücklich und zufrieden kehren wir an Deck zurück. Schau an, da ist auch der junge Typ vom Morgen, der lacht sogar wieder, dem scheint es auch gefallen zu haben. Unten an der Bar wird billigster Fusel ausgeschenkt, der ist kaum trinkbar, was einige nicht daran hindert immer Nachschub zu holen. Wir belassen es bei einem Glas, setzten uns auf das Sonnendeck und genießen die Rückfahrt. Der Tag war dann wegen des zweiten Spots doch noch gut geworden. Die insgesamt 5 Stunden Fahrtzeit sind allerdings wahnsinnig lange und wenn man dann noch andere Schiffe beim Vorbeirauschen zusehen muss, dann denkt man sich doch, vielleicht hätte man eine etwas teurere Tour buchen sollen.
Kurz bevor wir anlegen sehen wir den jungen Typ vom Morgen nochmal, sieht gar nicht mehr so gut aus der Knabe. Der Blick fahl, die Mundwinkel zeigen nach unten und in der Hand ein prall gefüllte kleine Tüte. Nach der lange Fahrt hat er sich die Lunchbox nun aber wirklich verdient.

Die Tour hat uns 109 AUD (€ 73) pro Person gekostet, Mittagessen und Snack bei Rückfahrt inklusive. Die Glasboden Bootsfahrt kostet 15 AUD (€ 10) extra.

Die Unterkunft
Zwei Nächte verbringen wir hier in Cairns in der AirBnB Unterkunft eines japanischen Paares. Gutes Zimmer, saubere Wohnung. Küche, Dusche und WC teilt man sich mit einem weiteren Gästezimmer. Alles bestens und das WiFi läuft auch sehr gut. Dazu gibt es noch Fahrräder die man kostenlos benutzen kann.
Preis pro Nacht 46 AUD (€ 31).

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